Bei der Fachkonferenz geht es insbesondere auch um die Kinder und Jugendlichen, für die solche Übergänge aufgrund ihrer Lebensumstände besondere Herausforderungen darstellen, etwa weil ihre Eltern gesundheitlich eingeschränkt sind oder weil sie über nur wenig finanzielle oder zeitliche Ressourcen verfügen. Damit auch sie die Chance haben, aus Übergangen innerlich gestärkt hervorzugehen, benötigen sie insbesondere Vertrauen in ihre eigenen Kompetenzen, Veränderungen selbst bewältigen zu können. Das erfordert Rahmenbedingungen, die es ihnen ermöglichen, Selbstvertrauen und Selbstbewusstsein zu entwickeln und entsprechend zu handeln.
Die Verantwortlichkeiten dafür, gesunde Übergänge für Kinder und Jugendliche zu gewährleisten, liegen unter anderem bei der Gesundheits-, Bildungs-, Familien- und Arbeitsmarktpolitik. Aus Sicht der NPK müssen sowohl auf Bundesebene als auch in den Ländern und Kommunen die Stellschrauben so gedreht werden, dass Fachkräfte in Familieneinrichtungen, Bildungsstätten und Ausbildungsbetrieben über ausreichend Ressourcen verfügen, um Kinder und Jugendliche bei Übergangsprozessen kompetent zu begleiten. Gelingt dies nicht, kann sich das sowohl auf die Gesundheit als auch auf den weiteren Bildungs- und Berufsweg negativ auswirken.
Diskussion mit Betroffenen und mit Expertinnen und Experten aus der Praxis
Zur Diskussion dieses gesamtgesellschaftlichen Themas hat die NPK gezielt auch Organisationen eingeladen, die genau die Personen vertreten, um die es geht, darunter Schülerinnen und Schüler, Studierende, Eltern sowie Fachkräfte aus dem Bildungsbereich. Mit ihnen gemeinsam soll erörtert werden, vor welchen Herausforderungen sie im Alltag stehen und welche Unterstützungsleistungen notwendig sind. Daran anknüpfend werden die Teilnehmerinnen und Teilnehmer diskutieren, wie es gelingen kann, die vielfältigen Verantwortlichkeiten so zu bündeln, dass allen Kindern und Jugendlichen gute Übergänge und damit auch ein gesundes Aufwachsen ermöglicht wird. Die Diskussionsergebnisse werden genutzt, um die von der NPK verantwortete nationale Präventionsstrategie weiterzuentwickeln.
Mehr Medizin ist nicht der Schlüssel für ein gesundes Aufwachsen
„Die gesetzlichen Krankenkassen tragen mit vielfältigen Präventionsangeboten in Kitas und Schulen dazu bei, dass Kinder und Jugendliche in ihrer körperlichen und seelischen Gesundheit gestärkt werden. Damit sie gesund aufwachsen, bedarf es allerdings mehr als des alleinigen Engagements der Krankenkassen. Notwendig sind vor allem politische Maßnahmen der Verhältnisprävention, damit z. B. Städte, Wohnviertel und Bildungsreinrichtungen zu Orten werden, die Heranwachsende in ihrer Gesundheit stärken. Was es definitiv nicht braucht, ist mehr Medizin anstelle von mehr Prävention, so wie es das geplante Gesundes-Herz-Gesetz vorsieht“, so Stefanie Stoff-Ahnis, stellvertretende Vorstandsvorsitzende des GKV-Spitzenverbandes.
Sicheres und gesundes Aufwachsen braucht mehr ressortübergreifendes Handeln
„Sicherheits- und gesundheitsbewusstes Verhalten, das in der Kindheit erlernt wird, prägt das ganze Leben. Als gesetzliche Unfallversicherung unterstützen wir daher Bildungseinrichtungen beim Lehren und Lernen – von der Kita bis zu Ausbildung und Hochschule. Gemeinsam mit unseren Partnern in Politik, Bildung, Wirtschaft und Sozialversicherung tragen wir dazu bei, Lern- und Ausbildungsbedingungen sicher und gesund zu gestalten und so die Bildungsqualität insgesamt zu verbessern. Dafür müssen wir insbesondere die Gruppe der Jugendlichen besser als bisher erreichen, die unter anderem den Übergang von der Schule in die Berufsausbildung bewältigen muss. Wir wollen dazu die bestehende Zusammenarbeit mit unseren Partnern vertiefen. Klar ist aber auch, dass unsere Präventionsanstrengungen nur dann ihre Wirkung voll entfalten, wenn die Politik Prävention und Gesundheit mehr als bisher als ein ressortübergreifendes Querschnittsthema betrachtet, das bei allen Entscheidungen zu berücksichtigen ist“, so Dr. Stefan Hussy, Hauptgeschäftsführer der Deutschen Gesetzlichen Unfallversicherung.
Gesunde Ernährung in der Kita stärken
„Eine gesunde Ernährung im Kindesalter ist von elementarer Bedeutung. Sie legt den Grundstein für ein gesundes Leben. Daher sollte jedes Kind in der Kita in den Kontakt mit unverarbeiteten Lebensmitteln kommen und diese im Idealfall selbst anbauen. Soweit wir können, unterstützen wir daher Kitas bei der Errichtung eines Gemüseackers, stärken so die Gemeinschaftsverpflegung, fördern das Verständnis über Landwirtschaft und setzen uns für mehr Chancengleichheit auch bei Kindern aus ungünstigen Lebensverhältnissen ein“, so Jörg Heinel, Vorstandsvorsitzender der Sozialversicherung für Landwirtschaft, Forsten und Gartenbau.
Bildungsarbeit ist Gesundheitsarbeit
„Wenn Gesundheitsförderung und Prävention zur Verminderung ungleicher Gesundheitschancen beitragen soll, muss das Wissen um Gesundheit und Prävention bereits bei Kindern und ihrem Umfeld verankert werden. Die Rentenversicherung hilft durch medizinische Rehabilitation für Kinder und Jugendliche gezielt dabei, chronische Krankheiten zu lindern, Spätfolgen zu verhindern und die Lebensqualität sowie die Leistungsfähigkeit für die Schule oder die Ausbildung nachhaltig zu verbessern. Gleichzeitig werden die Eltern und Familien durch vielfältige Präventions- und Reha-Angebote unterstützt. Gesundes Aufwachsen von Kindern und Jugendlichen braucht ein trägerübergreifendes Engagement und gesamtgesellschaftliches Handeln aller Akteure. Deshalb ist Bildungsarbeit auch Gesundheitsarbeit“, so Brigitte Gross, Direktorin der Deutschen Rentenversicherung Bund.
In jungen Jahren die Weichen für ein gesundes Leben stellen
„In der Kindheit und Jugend werden die Weichen für die Gesundheitschancen im gesamten späteren Leben gestellt. Prävention und Gesundheitsförderung können daher hier besonders nachhaltig wirken. Dazu bedarf es aber eines differenzierten Zugangs, der nicht nur der sozialen Lage, sondern auch den heterogenen Alters- und Entwicklungsstufen von Kindern und Jugendlichen Rechnung trägt. Prävention in Lebenswelten kann hier ein Schlüssel sein, wenn sie die unterschiedlichen sozialen Kontexte wie Elternhaus, Schule und Vereine systematisch vernetzt“, so Dr. Timm Genett, Geschäftsführer im Verband der Privaten Krankenversicherung.
Prävention in Lebenswelten ist entscheidend für gesundes Aufwachsen
„Prävention und Gesundheitsförderung sind das Gebot der Stunde. 200 Teilnehmende kommen heute aus ganz Deutschland nach Berlin, um auf dem neunten Präventionsforum mitzuwirken. Mit umfassender Expertise aus verschiedenen Blickwinkeln werden wir vertieft diskutieren, wie Gesundheitsförderung und Prävention dazu beitragen können, Transitionen in Kindheit, Jugend und frühem Erwachsenenalter so gesundheitsförderlich wie möglich zu gestalten. Dafür sind die Lebenswelten in Kita und Schule, in unseren urbanen und ländlichen Regionen, überall wo Kinder und Jugendliche aufwachsen, von entscheidender Bedeutung. Ich freue mich auf spannende Diskussionen und einen erkenntnisreichen Tag!“, so Dr. Kirsten Kappert-Gonther, MdB, Präsidentin der Bundesvereinigung Prävention und Gesundheitsförderung e. V..
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