Ihren zweiten Präventionsbericht hat die Nationale Präventionskonferenz (NPK) am 29. Juni 2023 dem Bundesministerium für Gesundheit übergeben (Pressemitteilung). Der Bericht gibt einen Überblick darüber, wie sich das auf dem Präventionsgesetz basierende Engagement in der Prävention, Gesundheits-, Sicherheits und Teilhabeförderung seit dem ersten 2019 vorgelegten Präventionsbericht bis zum Jahr 2022 entwickelt hat.
Ergebnisse zur Umsetzung der nationalen Präventionsstrategie
Neben den gesetzlich geforderten Angaben werden die Ausgangslage, Umsetzung sowie erste Ergebnisse der modellhaften Erprobung einer gesamtgesellschaftlichen Zusammenarbeit im Rahmen der nationalen Präventionsstrategie anhand der Themen Gesundheitsförderung und Prävention in der Pflege und psychische Gesundheit im familiären Kontext (NPK-Vorhaben) beschrieben. Die gesundheitliche Lage sowie die Präventionsbedarfe und -potenziale der Zielgruppen des NPK-Vorhabens (Kinder psychisch [einschließlich sucht-]belasteter Eltern, beruflich Pflegende, pflegende Angehörige und pflegebedürftige Menschen) wurden im Rahmen wissenschaftlicher Recherchen analysiert und ebenfalls im Bericht dargestellt. Auch wurde mit dem Bericht ein Evaluationskonzept zum NPK-Vorhaben skizziert. Ergebnisse der Evaluation sollen im dritten Präventionsbericht der NPK dargelegt werden. Darüber hinaus wurde der zweite Präventionsbericht der NPK um ein wissenschaftliches Gastkapitel zur lebenswelt- und soziallagenbezogenen Gesundheitsförderung und Prävention in der COVID-19-Pandemie ergänzt.
Der Bericht illustriert, wie sich die stimmberechtigten Mitglieder der NPK für eine sozialversicherungsträgerübergreifende Zusammenarbeit und ein koordiniertes Vorgehen an den Schnittstellen ihrer Leistungsbereiche einsetzen. Zudem veranschaulicht er, dass mit den Bundesrahmenempfehlungen (BRE) die Grundlage für eine Stärkung der soziallagenbezogenen Gesundheitsförderung und Prävention gelegt wurde. Tragfähige Strukturen und Kooperationen auf Landesebene wurden unter dem Dach der Landesrahmenvereinbarungen (LRV) ausgeweitet. Im Bericht wird deutlich, dass sich diese bereits im ersten Präventionsbericht beschriebenen Strukturen unter den veränderten Rahmenbedingungen der COVID-19-Pandemie bewährt haben.
Mit dem zweiten Präventionsbericht liegt ein umfangreiches Instrument vor, das als Grundlage zur Weiterentwicklung der nationalen Präventionsstrategie dient.
Mitwirkende am zweiten Präventionsbericht
An der Erstellung des Präventionsberichtes haben erneut zahlreiche Akteure mitgewirkt und ihre Erfahrungen sowie Perspektiven eingebracht:
- In der NPK vertretene Organisationen einschließlich ihrer nachgeordneten Stellen und Mitgliedsorganisationen sowie die Kooperationsgemeinschaft der BGF-Koordinierungsstellen berichten über ihr Engagement zur Umsetzung der BRE.
- Durch eine standardisierte Online-Erhebung unter allen Beteiligten der LRV wurden deren Einschätzungen zu gemeinsamen Zielen und Handlungsfeldern, zur Arbeit der Gremien zur Steuerung und Koordination, zur Klärung von Zuständigkeiten und zu Kooperationen und Handlungsbedarfen erfasst. Im Rahmen von 16 Fallstudien, eine je Bundesland, wurden mittels leitfadengestützter Interviews mit Beteiligten der LRV thematische Schwerpunkte vertiefend analysiert.
- Mehrere Beiträge dienen der Charakterisierung der Zielgruppen im Rahmen des NPK-Vorhabens: Das IGES Institut und die Bundesanstalt für Arbeitsschutz und Arbeitsmedizin (BAuA) erstellten einen Beitrag zu beruflich Pflegenden. Das Robert Koch-Institut (RKI) steuerte in Kooperation mit der BAuA einen Beitrag zur Charakterisierung der Zielgruppe pflegender Angehörige bei. Das IGES Institut charakterisierte die Zielgruppe pflegebedürftige Menschen. Vom Lehrstuhl für Soziale Determinanten der Gesundheit der Technischen Universität München stammt der Beitrag zur Zielgruppe Kinder psychisch (einschließlich sucht-)belasteter Eltern. Zudem flossen Ergebnisse aus Workshops mit am NPK-Vorhaben beteiligten maßgeblichen Akteuren der Handlungsfelder in das Berichtskapitel ein.
- Der GKV-Spitzenverband steuerte Beiträge zu weiteren Erfahrungen mit der Umsetzung des Präventionsgesetzes bei.
- Das Institut für Medizinische Soziologie des Universitätsklinikums Düsseldorf ist mit einer Expertise zur lebenswelt- und soziallagenbezogenen Gesundheitsförderung und Prävention vor dem Hintergrund der COVID-19-Pandemie bei Kindern und Jugendlichen beteiligt. Das Leibniz-Institut für Präventionsforschung und Epidemiologie – BIPS GmbH Bremen verfasste eine Expertise zur lebenswelt- und soziallagenbezogenen Gesundheitsförderung und Prävention vor dem Hintergrund der COVID-19-Pandemie in Kommunen/Quartieren unter Einbezug des Themas digitale Gesundheitskompetenz. Beide Expertisen flossen in das Gastkapitel des Berichts ein.
Sowohl das zugrunde liegende Konzept als auch die Ergebnisse der Erhebungen und der Berichtsentwurf wurden in der NPK sowie unter Beteiligung eines wissenschaftlichen Beirats und des RKI in einem mehrstufigen Prozess erörtert.
Erstellt hat die NPK den zweiten Präventionsbericht erneut mit Unterstützung des IGES Instituts.
Infografik: Zweiter Präventionsbericht der NPK - Mitwirkende - PDF-Datei (Dateigröße: 39 KB)
Zweiter Präventionsbericht
PDF-Datei (Dateigröße 4,29 MB)
Zweiter Präventionsbericht: Kurzfassung
PDF-Datei (Dateigröße 557 KB)
Zweiter Präventionsbericht: Tabellenanhang
Excel-Datei (Dateigröße 384 KB)
Gedruckte Einzelexemplare des zweiten Präventionsberichts der NPK können kostenfrei per E-Mail an gs-npk@~@bzga.de bei der Geschäftsstelle bestellt werden.