Systematischer Prozess

Prävention, Gesundheits-, Sicherheits- und Teilhabeförderung sind am erfolgreichsten, wenn sich die Aktivitäten am Bedarf der Zielgruppen orientieren und innerhalb eines systematischen Prozesses partizipativ geplant und umgesetzt werden.

In den Bundesrahmenempfehlungen wird für die Umsetzung der nationalen Präventionsstrategie daher ein Vorgehen empfohlen, das sich am Lebensweltansatz der Gesundheitsförderung orientiert, den die Weltgesundheitsorganisation konzeptionell entwickelt hat. Auch auf der Ebene der Europäischen Union wird der Lebensweltansatz angewendet und weiterentwickelt.[1]

Lebensweltansatz

Ziel des Lebensweltansatzes ist es, Gesundheit, Sicherheit und Teilhabe systematisch in die Strukturen und Prozesse der Lebenswelten zu integrieren. Ein wichtiges Anliegen ist dabei die Verbesserung der gesundheitlichen Chancengleichheit. So sollen z. B. solche Lebenswelten erreicht werden, in denen Menschen mit sozial bedingt ungünstigeren Gesundheitschancen leben und geschlechtsspezifische Bedürfnisse und Bedarfe bei der Planung und Umsetzung von Aktivitäten Berücksichtigung finden.

In seiner Grundidee ist der Lebensweltansatz der Gesundheitsförderung eine gesamtgesellschaftliche Aufgabe, die nur dann nachhaltige Effekte erzielen kann, wenn alle relevanten Akteure ihre jeweilige Verantwortung wahrnehmen.

Beitrag der Sozialversicherungsträger

Der Beitrag der Sozialversicherungsträger zur Umsetzung des Lebensweltansatzes umfasst die Unterstützung von Lebenswelten beim Aufbau und der Umsetzung systematischer Strukturen und Prozesse zur Prävention, Gesundheits-, Sicherheits- und Teilhabeförderung. Hierfür bieten sie bedarfsorientierte und qualitätsgesicherte Lösungen an. Die Unterstützung erfolgt im Rahmen eines systematischen Prozesses. Der Prozess beginnt mit Vorbereitung und Strukturaufbau bzw. Strukturnutzung. Daran schließt sich der eigentliche Zyklus an, der aus Analyse, Planung, Umsetzung und Evaluation besteht. Nach der Evaluation folgt erneut die Analyse-Phase. Ziel ist es, dass die Lebensweltverantwortlichen im Sinne einer Hilfe zur Selbsthilfe diesen Prozess eigenverantwortlich gestalten und fortführen können.

Die Stufen des systematischen Prozesses und die jeweiligen Unterstützungsleistungen der Sozialversicherungsträger sind ausführlich in den Bundesrahmenempfehlungen beschrieben.

[1]   Siehe z. B. Stahl, T., Wismar, M., Ollila, E., Lahtinen, E., & Leppo, K. (2006) Health in All Policies – Prospects and potentials. Finland: Ministry of Social affairs and Health & Brussels: European Observatory on Health Systems and Policies. Battel Kirk, B., Stegeman, I., Chiotan, C., Costongs, C., & Kunkel, T. (2015) Health Promotion and Primary Prevention in 14 European countries: a comparative overview of key policies, approaches, gaps and needs. Brussels: JA-CHRODIS.